Medienmitteilungen schreiben

24.03.2017 - Bettina Oberhänsli

Wer will, dass seine Medienmitteilung in der Presse erscheint und nicht im Papierkorb endet, sollte einige Regeln beachten. 

Auf Ihre Meldung wartet niemand
Das klingt hart, ist aber Realität. Journalistinnen und Journalisten stehen ständig unter hohem Druck, pünktlich die geforderten Meldungen zu liefern. Diese müssen nicht nur aktuell und spannend sein, sondern auch gut recherchiert, fehlerfrei und in Text, Ton oder Bild exakt in der richtigen Länge. Sie können sich vorstellen, dass die Schreiberlinge anderes zu tun haben, als sich auch noch um die tägliche Flut von Medienmitteilungen zu kümmern. So entscheidet der Journalist oder die Journalistin innert Sekunden, ob Ihre Medienmitteilung eine Meldung wert ist oder nicht.

Betreff – für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance
Die höchste Hürde ist – wie so oft im Leben – der erste Eindruck. Für diesen ist die Betreffzeile im Posteingang zuständig. Aufgrund des Betreffs entscheidet der Redakteur oder die Redakteurin, ob er oder sie die Nachricht überhaupt öffnen will. Nicht selten kommt bereits jetzt die Delete-Taste zum Einsatz. 

Der Lead, ein Allesmüsser
Wenn Ihre Medienmitteilung die erste Prüfung überstanden hat, folgt der grosse Auftritt des Leads. In maximal fünf Sätzen muss dieser überzeugen, dass es sich lohnen könnte, ein paar wertvolle Minuten ins Lesen der restlichen Mitteilung zu investieren. Deshalb hat der Lead drei ganz wichtige Aufgaben: 1. Informieren: Darum geht es. 2. Interessieren: Das Thema interessiert Leser, Zuschauer oder Hörer. 3. Überzeugen: Eine Veröffentlichung lohnt sich für das Medium. Nun geht's weiter mit der eigentlichen Meldung. Und da lauern schon die nächsten Fallen. 

Lauftext, das Fleisch am Knochen
Der Lauftext einer Medienmitteilung oder Pressemeldung liefert Fakten und Hintergrundinformationen. Und zwar in dieser Reihenfolge. Sprich: Das Wichtige verfassen Sie zuerst, den Rest in abnehmender Relevanz danach. Damit nehmen Sie dem Journalisten Arbeit ab. Hat dieser nämlich wenig Platz, kann er – oder sie – einfach einen Teil der Mitteilung übernehmen und den Schluss weglassen, ohne dass relevante Inhalte fehlen. Ganz allgemein ist «wenig Arbeit» ein wichtiges Argument, wenn's darum geht, einen Platz im Medium zu erhalten. Ihr Text darf auf einer Redaktion unter keinen Umständen Arbeit bereiten. Wie das geht? Ganz einfach: Ihre Medienmitteilung ist stilistisch hervorragend geschrieben, entspricht sprachlich den regionalen Begebenheiten, enthält keine Fehler, beinhaltet weder Fachausdrücke noch werberischen Unterton und ist für alle, wirklich alle, ganz einfach zu verstehen. 

Information statt Rätsel
Bald haben Sie's geschafft. Jetzt muss die Journalistin oder der Journalist nur noch wissen, wer für Auskünfte zuständig ist: Vor- und Nachname, Funktion, Telefonnummer, E-Mail-Adresse. Die Auskunftsperson muss unbedingt erreichbar sein. Ein Link auf qualitativ gute Bilder mit der passenden Bildlegende darf auch nicht fehlen und, falls vorhanden, eine Beschreibung der mitgeschickten Dokumente. Und natürlich sollte auf den ersten Blick ersichtlich sein, wer der Absender der Medienmitteilung ist – am besten in Form eines gut sichtbar, aber nicht aufdringlich platzierten Logos sowie der Anschrift des Unternehmens.

Am Schluss geben Sie noch an, wie viele Zeichen Ihre Medienmitteilung aufweist. Das war's, Sie haben alles richtig gemacht. Nun verschicken Sie die Mitteilung an die relevanten Kontakte in Ihrem Presseverteiler und holen sich einen Kaffee – den haben Sie verdient!

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